18. Januar 1971
Als weitere wichtige Säule der Freiwilligen Feuerwehr Gingst gilt die Gründung einer Frauengruppe. Die Gründungsversammlung fand am 18.01.1971 statt, und damals waren die ersten Mitglieder: Monika Schwanke, Anneliese Westphal, Elfriede Seufert, Ilse Traute Lisiecki, Liesa Porthun, Ursula Baranowitz, Irma Ritter, Elfriede Weske, Margit Liermann, Ingrid Hirsch, Renate Kübler, Helga Zintl und Waltraut Puchert. Grundgedanke der Bildung von Frauengruppen war in erster Linie die Unterstützung der Feuerwehr im vorbeugenden Brandschutz. Darauf bezogen sich die ersten Einweisungen, Schulungen und Brandschutzkontrollen in den Wohnstätten. Es stellte sich jedoch bald heraus, dass die Frauen mehr an der Arbeit der Feuerwehr teilhaben wollten. So bereiteten sie sich intensiv auf den
1. Kreisausscheid der Freiwilligen Feuerwehr am 01.09.1972 in Binz vor. Die 1. Grundübung wurde öffentlich am 01.05.1972 in Gingst mit gutem Erfolg ausgetragen. Auch an den folgenden Kreisausscheiden erreichten die Kameradinnen in einzelnen Disziplinen gute Ergebnisse. Wettbewerbe, Freundschaftsbesuche bei anderen Feuerwehren des Kreises und weitere Wettkämpfe im Wirkungsbereich und Kreis standen künftig auf der Tagesordnung. Soweit Zeit und Gesundheit im Einklang waren, beteiligten sich die Frauen auch an den operativen Einsätzen. Somit war auch die Einsatzbereitschaft der Feuerwehr am Tag abgesichert. Der Schwerpunkt der Arbeit lag nach wie vor auf dem Gebiet des vorbeugenden Brandschutzes, der sich in den folgenden Jahren mit der Ermächtigung der Freiwilligen Feuerwehr zur Durchführung von Brandschutzkontrollen in den Handwerksbetrieben und den kleineren volkseigenen Einrichtungen des Handels und in der Landwirtschaft erhöhte. In den späteren Jahren gab es nur wenig neue Mitglieder, (11.11.1983 Angelika Timm) so dass die Frauen, soweit sie noch Mitglied sind, in die Ehrenabteilung aufgenommen wurden. Die Ehrenmitglieder sind: Monika Schwanke, Ursula Baranowitz, Irma Ritter und Ingrid Hirsch. Die Wende veränderte auch hier die bestehenden Strukturen, das bisherige Hauptanliegen – der vorbeugende
Brandschutz – fiel vollständig weg. Die heutigen Frauen in der Feuerwehr sind ausgebildete Einsatzkräfte und
den Männern ebenbürtig. Durch die Gründung der Jugendfeuerwehr sind auch Mädchen in den aktiven Dienst übernommen worden und nahmen an der Grundausbildung und Speziallehrgängen wie technische Hilfe und
Atemschutzgeräteträger teil. So verfügt die Feuerwehr heute über 4 Frauen im Aktiven Einsatzdienst (3 Atemschutzträgerinnen) und 2 in der Reserveabteilung.